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25. Januar 2022

Christopher Hücker

Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – Achtsamkeit mit Kindern in einer turbulenten Gefühlswelt

Es ist Samstagnachmittag. Wir stehen an der Kasse eines Gartencenters, glücklich darüber, ohne große Diskussionen mit unserem Sohn an Dinosauriern, Süßigkeiten und Co. vorbei gekommen zu sein. Plötzlich ein lauter Schrei. Alle Kunden in der Schlange schauen sich erschrocken an. An der Nachbarkasse liegt ein kleines Mädchen brüllend am Fußboden. Sie strampelt mit den Beinen und schlägt wild um sich. Vor ein paar Minuten hatte ich sie noch mit ihrer Mutter lachend vor einem Regal mit Kuscheltieren gesehen.  Doch nun war die Enttäuschung groß. „Nein, heute nehmen wir kein neues Kuscheltier mit nach Hause.“ höre ich die Mutter sagen. Aus der Enttäuschung des Mädchens wird schnell ein ausgewachsener Wutanfall.

Die missbilligenden Blicke der älteren Kunden und die Hoffnung der Mutter, den Laden so schnell wie möglich verlassen zu können – wie gut ich diese Situation kenne. Glück und Traurigkeit, Mut und Angst, Freude und Wut sind in einem Leben mit kleinen Kindern oft nur einen Steinwurf voneinander entfernt. Ein falsches Wort, eine falsche Geste, der missglückte Versuch die Strümpfe alleine anzuziehen, der falsche Snack beim Abholen aus der Kita oder auch nur ein zerbrochener Keks können ausreichen und eine bis dahin glückliche Welt stürzt ein.

Die turbulente Gefühlswelt

Für uns Erwachsene oft noch schwer genug, ist das Kontrollieren von Gefühlen für Kinder einfach nicht möglich. Sie werden von ihren Gefühlen regelrecht überwältigt und reagieren dann impulsiv. In Angstsituationen möchten sie sich verstecken oder noch viel lieber wegrennen. Der rationale Teil ihres Gehirns ist noch nicht ausreichend entwickelt. In vielen Situationen werden die Reaktionen immer noch vom limbischen System gesteuert, auch emotionales Gehirn genannt. Es ist der Bereich des Gehirns, der für unsere Wut, Angst und Freude verantwortlich ist. Kinder mit 4 Jahren sind deshalb zwar schon durchaus in der Lage, Regeln zu verstehen, jedoch können sie den Impuls noch nicht regulieren, der aus einer Enttäuschung spontan Wut werden lässt. Die Energie, die in solchen Momenten in ihnen aufsteigt, muss einfach irgendwie aus dem Körper raus.

Mit diesem Wissen im Hinterkopf sieht man als Eltern etwas verständnisvoller solch herausfordernden Situationen entgegen. Wir wissen ja selbst wie anstrengend es sein kann, diese Impulse zu unterdrücken und mit unseren Gefühlen für uns und unserem Gegenüber achtsam umzugehen.

Die Fähigkeit, sein eigenes Verhalten zu steuern, müssen unsere Kinder erst erlernen. Ein erster und wichtiger Schritt auf diesem Weg ist das bewusste Wahrnehmen, Benennen und Akzeptieren der eigenen Emotionen und der Gefühle von anderen Kindern. Es ist die Grundvoraussetzung für eine spätere Regulierung. Der Kurs „Achtsamkeit mit Kindern“ bietet einen geschützten Raum, um mit kleinen und großen Helden der Kinderliteratur aktiv verschiedene emotionale Situationen zu erleben, Parallelen zu unserem Alltag zu finden sowie mögliche Strategien und Lösungswege auszuprobieren.

Wie atmet eine kleine Maus, die sich vor der Katze im Mäuseloch versteckt?

Sie hat bestimmt große Angst, ihr Herz klopft wild und vielleicht hat sie sogar Bauchschmerzen. Jeder kennt das Gefühl. Man ist nicht nur ängstlich vor neuen und unbekannten, sondern auch unheimlichen Dingen. Angst macht uns vorsichtig und das ist auch gut so. Doch oft fürchten wir uns grundlos. Das unheimliche Geräusch im Dunkeln kommt meist nicht von einem Monster unterm Bett, sondern vom Wind, der mit den Baumwipfeln spielt und dabei am Fenster rüttelt. Man muss sich nur trauen, den neuen, unbekannten oder unheimlichen Dingen auf den Grund zu gehen. Mutig ist der, der seine Angst überwindet und aus einer kleinen Maus einen großen stolzen Löwen werden lässt.

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